KI ist weit mehr als eine Google-Alternative  

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern findet schon heute in vielen Bereichen unseres Alltags Anwendung. Wer sich bisher nicht an das Thema herangetraut hat, wird überrascht sein, wie einfach und nützlich KI-Tools zu bedienen sind. Stadtlichter erklärt Schritt für Schritt, was KI eigentlich ist, wie man sie kostenlos nutzen kann und zeigt anhand konkreter Beispiele, warum KI weit mehr ist als nur eine Google-Alternative.

Was ist KI und wie funktioniert sie?

Künstliche Intelligenz beschreibt in einfachen Worten die Fähigkeit von Computern, Aufgaben zu übernehmen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern – wie das Verstehen von Sprache, das Erkennen von Bildern oder das Treffen von Entscheidungen. KI funktioniert auf der Grundlage von Algorithmen, also Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die aus Daten lernen. Dadurch können sie Muster erkennen, Vorhersagen treffen und komplexe Fragen beantworten. Die KI-Tools, die wir heute nutzen können, basieren häufig auf sogenannten „Modellen“. Diese Modelle sind spezialisierte Programme, die auf bestimmte Arten von Daten trainiert wurden. Zum Beispiel gibt es Sprachmodelle, die darauf spezialisiert sind, Texte zu schreiben oder zu übersetzen, und Bildgeneratoren, die aus einer Textbeschreibung heraus Grafiken erstellen. Die Möglichkeiten sind enorm vielseitig.

Was kann man mit KI machen?

Ein alltägliches Beispiel: Wenn ein Rezept für eine schnelle Tomatensuppe gesucht wird, könnten verschiedene Webseiten auf Google durchsucht werden. Alternativ kann jedoch auch ein Sprachmodell wie ChatGPT genutzt werden, indem die Frage „Wie koche ich eine schnelle Tomatensuppe mit frischen Zutaten?“ eingegeben wird. Innerhalb von Sekunden wird ein Rezept bereitgestellt, das genau auf die Anfrage abgestimmt ist. Sprachmodelle bieten eine kontextbezogenere und direktere Antwort als herkömmliche Suchmaschinen. Aber das ist nur der Anfang. Hier ein Überblick über verschiedene KI-Modelle und wie sie ganz einfach genutzt werden können:

Sprachmodelle (LLMs)

Sprachmodelle, auch bekannt als „Large Language Models“ (LLMs), sind darauf trainiert, natürliche Sprache zu verstehen und zu erzeugen. Ein bekanntes Beispiel ist ChatGPT, das kostenlos im Browser genutzt werden kann. Nach einer Registrierung auf der Seite www.openai.com können Fragen gestellt und sofort Antworten erhalten werden. Sprachmodelle bieten viele Einsatzmöglichkeiten – von Reiseplanungen bis hin zu kreativen Texten.

Beispielanwendung: Für einen geplanten Wochenendtrip nach Paris kann die Frage „Was sind die besten Sehenswürdigkeiten in Paris für einen kurzen Besuch?“ gestellt werden. Die Antwort enthält Vorschläge, die direkt auf die Anfrage zugeschnitten sind. Dies spart Zeit und ist oft hilfreicher als eine herkömmliche Suchmaschinenrecherche. Sprachmodelle haben jedoch auch Grenzen – sie können beispielsweise keine gefährlichen oder ethisch bedenklichen Inhalte liefern. Es ist möglich, nach einem Kuchenrezept zu fragen, jedoch nicht nach einer Anleitung zum Bau einer Atombombe. Diese „Leitplanken“ sorgen dafür, dass KI sicher und verantwortungsvoll genutzt wird.

 

Bildgeneratoren

Bildgeneratoren sind eine weitere spannende Anwendung von KI. Diese Tools können aus einfachen Textbeschreibungen Bilder erzeugen. Ein kostenloses Tool, das dafür verwendet werden kann, ist DALL·E von OpenAI. Nach Eingabe einer Beschreibung, wie etwa „Sonnenuntergang am Strand mit Palmen“, wird ein passendes Bild erstellt. Hier entsteht eine völlig neue Art von Kunst: Die Kunst des „Promptens“. Es kommt darauf an, die Bildvorstellung präzise zu formulieren, damit das Ergebnis den Erwartungen entspricht. Je klarer und detaillierter der Prompt, desto näher kommt das Bild dem eigenen kreativen Gedanken.

Beispielanwendung: Beim Titelbild auf der linken Seite wurde die KI genutzt, um kreativ mit Bildgeneratoren zu experimentieren. Zwar ist die Textverarbeitung noch nicht ganz ausgereift, und auch das Lüneburger Rathaus wurde von der KI auf kreative Weise interpretiert. Doch mit etwas Übung können beeindruckende Kunstwerke entstehen, die den eigenen Vorstellungen erstaunlich nahekommen.

Musik mit KI

Künstliche Intelligenz revolutioniert auch die Musikindustrie und ermöglicht es jedem, ohne musikalische Vorkenntnisse eigene Songs zu produzieren. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Song „Verknallt In Einen Talahon“ von Butterbro feat. udio.com, der kürzlich auf Platz 48 der deutschen Singlecharts einstieg – zwischen Größen wie Beyoncé und Taylor Swift. Was diesen Song besonders macht? Es ist der erste vollständig KI-generierte Song, der jemals in den deutschen Charts vertreten war. Entstanden ist der Titel mit Hilfe von udio.com, einer Plattform, die es ermöglicht, Musik durch KI zu erstellen, ohne dass ein Künstler selbst singen oder ein Instrument spielen muss.

Beispielanwendung: Auf Plattformen wie www.udio.com kann jeder selbst in die Rolle eines Musikproduzenten schlüpfen – ganz ohne musikalische Vorkenntnisse. Durch die Auswahl von Stimmungen, Genres oder spezifischen Stilrichtungen generiert die KI in kürzester Zeit einen kompletten Song. Melodien, Beats und sogar Gesang können automatisch erstellt werden, indem der KI Anweisungen gegeben werden.

Wie einfach ist es, diese Modelle zu bedienen?

Es gibt viele kostenlose KI-Tools, die direkt im Browser ausprobiert werden können. ChatGPT oder DALL·E sind nicht nur über die Webseite verfügbar, sondern auch als Apps für Smartphones, sodass KI von überall genutzt werden kann. Nach der Anmeldung werden Fragen oder Beschreibungen eingegeben und in Sekundenbruchteilen liefert die KI eine Antwort oder ein Bild. KI ist für jeden zugänglich, egal ob am Computer oder unterwegs per Smartphone-App.

Der Spaßfaktor: Warum KI so viel Freude macht

Die kreativen Möglichkeiten, die KI bietet, sind beinahe endlos. Ob es darum geht, Texte zu schreiben, Kunstwerke zu erschaffen, Rezepte zu entdecken oder Reisen zu planen – KI bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die mit wenigen Klicks realisiert werden können. Viele Menschen entdecken durch den Einsatz von KI ihre kreative Seite neu oder finden Lösungen für Probleme, die sie vorher nicht in Betracht gezogen hätten.

KI-Modelle können auch für Unterhaltungszwecke genutzt werden, indem sie beispielsweise nach einem lustigen Witz oder einer kreativen Geschichte gefragt werden. Es besteht die Möglichkeit, Gedichte oder Songtexte erstellen zu lassen oder sogar ein kurzes Drehbuch für einen Film zu generieren. Die Vielseitigkeit von KI bietet überraschend viele Möglichkeiten, sich kreativ auszuleben und verschiedenste Antworten zu entdecken.

Hinweis zur Verlässlichkeit

Auch wenn Künstliche Intelligenz erstaunliche Antworten liefern kann, ist sie nicht unfehlbar. Die von einer KI bereitgestellten Informationen sollten stets überprüft werden, insbesondere wenn es um wichtige Themen geht. KI-Modelle können Fehler machen oder veraltete Informationen verwenden. Daher ist es ratsam, die Ergebnisse als Inspirationsquelle zu nutzen und bei Bedarf nachzuprüfen.

Die Zukunft: Roboter im Alltag

Viele Haushalte verfügen bereits über „Roboter“, auch wenn diese vielleicht nicht humanoid aussehen. Sprachassistenten wie Alexa und Siri, Staubsaugerroboter oder smarte Kühlschränke sind Beispiele für KI-gestützte Technologien, die bereits in vielen Haushalten Einzug gehalten haben. In Fabriken, insbesondere in der Automobilproduktion, werden Roboter seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Wann jedoch humanoide Roboter verfügbar sein werden, die komplexe Aufgaben wie das Zubereiten eines perfekten Spiegeleis, das Pflegen des Gartens oder die vollständige Haushaltsführung übernehmen, ist noch ungewiss. Die Technologie entwickelt sich schnell, aber es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis solche Roboter Realität werden. (AW)

Foto: KI

 

Wie künstliche Intelligenz den Alltag erleichtert
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