[vc_row][vc_column][vc_column_text]herausgeber-seite4Für die Nachkriegs- und Vorwende-Generationen ist es das zweite Mal, dass sie hier in der Region Weltgeschichte hautnah miterleben – diesmal ist es allerdings im Gegensatz zur Grenzöffnung der Versuch, einen wesentlichen Teil des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte zu einem Abschluss zu bringen. Es ist der wahrscheinlich letzte große Kraftakt der Nachkriegsjustiz, die unvorstellbaren Gräuel von Auschwitz aufzuarbeiten – wenn es denn überhaupt geht. Moralisch hat Oskar Gröning – Hauptfigur im Kriegsverbrecherprozess vor dem Lüneburger Landgericht – seine Mitschuld bereits am ersten Verhandlungstag eingeräumt und die Überlebenden um Vergebung gebeten. Dennoch sehe er sich nur als funktionierendes Rädchen in einem nicht durch ihn selbst beeinflussbaren Getriebe. Ob das Gericht das Handeln des damals Anfang 20-jährigen SS-Mannes und Verwalters der Wertsachen der 300.000 in den Tod geschickten Menschen auch rechtlich gesehen als Mittäterschaft, als Mitschuld wertet und das letztlich zu einer Verurteilung des jetzt 93-Jährigen führt, steht derzeit noch in den Sternen. Man muss Geschichte – auch in dieser unvorstellbaren Dimension – begreifen wollen, um mit ihr umzugehen. Einmal innehalten. Freud und Leid liegen ja bekanntlich nah beieinander – nicht nur in der Nutzung der Ritterakademie, die mal Ort fröhlich-ausgelassenen Treibens, mal Sitzungsort des Kreistages und nun vorübergehend als Gerichtssaal genutzt wird. Auch wenn Lüneburg durch diesen Kriegsverbrecherprozess und weitere spektakuläre Gerichtsfälle manchmal einer Festung gleicht, so findet dennoch durchweg friedliches und fröhliches Leben in dieser schönen Stadt statt. Auf dem Markt und anderen Schauplätzen dreht man inzwischen Folge 2.000 der Soap „Rote Rosen“ und feiert dies ausgelassen in der Ritterakademie, während kreative Veranstalter Modenschauen inszenieren, zu Tanzpartys und zu einem echten Festival-Sommer mit zahlreichen Open-Air-Veranstaltungen, von Elektro-Music-Festival in Luhmühlen,ü ber Maffay und Laith Al-Deen in Uelzen und Lunatic auf dem Leuphana-Campus bis hin zu Nabucco unter freiem Himmel in Adendorfs Castanea-Resort und dem „A Summers Tale“-Festival ebenfalls in Luhmühlen im August einladen. Fünf Tage Stadtfest in Winsen (13. – 17.Mai) und drei Tage Stadtfest in Lüneburg (19. – 21. Juni) sind intensiv in der Vorbereitung, mehr dazu in diesem Magazin. Auch wenn die letzten Nächte noch frisch waren: Wasserratten jedes Alters freuen sich über die Saison in den Freibädern der Region (siehe Seiten 20/21), während die Tour de Marsch-Fans in diesem Jahr auf ihrer 35-Kilometer-Familien-Fahrradtour gern mal wieder auf das Wasser von oben verzichten würden. Apropos Bewegung: Sie sind wieder unterwegs, die vielen Mitarbeiter aus den Betrieben und Behörden, die sich zum Firmenlauf am 26. Juni angemeldet haben. Weit über 2.000 Läufer/innen aller Alters- und Fitnessklassen waren im letzten Jahr unterwegs, einen Überblick, wer diesmal schon dabei ist, erhält man auf Seiten 16/17; lasst Euch motivieren und macht Euch fit…. 6.300 Meter sind zu schaffen! In diesem Sinne wünschen wir allen einen erfolgreichen Start in die Open-Air-Saison,genießt die Sonne, den Spargel, die Erdbeeren und die Urkunde beim Firmenlauf,

Eure stadtlichter

Lüneburg[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

Weltgeschichte und Lüneburger Leben
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