Virus attack concept. Control panel with red light and warning. Conceptual image symbol of computer infection.

Wie Cyberkriminelle vorgehen und man sich schützen kann-spektakuläre und informative Live-Hacking-Show im Leuphana-Zentralgebäude in Lüneburg am 17. Oktober

Big Data, Smartphones oder das Internet of Things: Unser Leben wird immer digitaler, immer mobiler, immer vernetzter. Aber was bedeutet es eigentlich für unsere Sicherheit, wenn weite Teile unseres Haushalts digital vernetzt sind?

Jeder zweite Deutsche wurde schon gehackt

Die Zahlen sind alarmierend: Laut aktuellen Studien des Digitalverbands Bitkom wurde jeder zweite Deutsche bereits Opfer von Cybercrime! Jeder dritte Smartphone-Nutzer war demnach schon einmal von Schadprogrammen betroffen, und ebenfalls einer von drei Onlinern hat Angst vor Ransomware, die ihre Opfer ausspäht und erpresst. Dabei dringen die Cyberkriminellen in das Heiligste vor: unsere Privatsphäre. Ein Super-GAU für die Datensicherheit. „Das Internet ist hochattraktiv für Kriminelle. Mit vergleichsweise geringem Aufwand lassen sich andere Nutzer zum eigenen Vorteil schädigen“, warnt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Und die Gefahrenlage nimmt stetig zu: Die Sicherheit insbesondere persönlicher Daten wird daher immer wichtiger. Der Wert unberechtigt erlangter privater Daten und sogar ganzer Identitäten ist in den vergangenen Jahren signifikant angestiegen. Denn die persönlichen Daten einer Person können Hackern und anderen Cyberkriminellen den Zugriff auf die Identität und damit unter anderem auch auf Bankkonten oder Depots eröffnen. Internetnutzer haben aber nicht nur mit Diebstahl oder Betrug zu kämpfen. Jeder Zehnte sagt, dass er im Internet verbal massiv angegriffen oder beleidigt wurde. Zum Vergleich: Im analogen Leben hat jeder Vierte damit zu tun (24 Prozent). Über sexuelle Belästigung im digitalen Raum klagen acht Prozent der Onliner. In der Offline-Welt sind nach eigenen Angaben 14 Prozent der Internetnutzer im vergangenen Jahr sexuell belästigt worden. Selbst Kinder sind hier akut gefährdet. Denn die Zahl jüngerer Internetnutzer wird stetig größer, der Einstieg ins Netzleben kommt immer früher. Die Methoden der Kriminellen werden jedoch selbst für Erwachsene mit jedem Tag schwieriger zu durchschauen. Kinder benötigen aus diesem Grund noch mehr Unterstützung. Doch wo kann man diese bekommen? Und wie kann ich mich effektiv vor unberechtigtem Zugriff und Datenklau schützen? Wie sieht ein sicheres Passwort aus? Wer hilft bei Cybermobbing? An wen kann ich mich wenden, wenn mir durch Internetbetrug finanzieller Schaden entstanden ist? Wie sichere ich meine internetfähigen Geräte hinreichend ab?

Online? Aber sicher!

Diese und viele weitere Fragen werden bei einer öffentlichen interaktiven Live-Hacking-Veranstaltung des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport beantwortet. IT-Sicherheitsberater Ralf Wildvang demonstriert, wie Hacker arbeiten, denken und vorgehen, um Daten zu stehlen, Prozesse zu stören und Schäden zu verursachen. Zusätzlich werden zahlreiche Experten von Polizei und Verbraucherschutz sowie weitere Spezialisten die Bürger umfassend über mögliche Schutzmaßnahmen informieren. Die Veranstaltung ist Teil einer Cyber-Security-Kampagne des niedersächsischen Innenministeriums und findet dieses Jahr in sechs Städten in Niedersachsen, unter anderem auch am Donnerstag, 17. Oktober in Lüneburg im Leuphana-Zentralgebäude, statt. Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius: „Das Thema Cybersicherheit hat sich zu einem der wichtigsten Themen überhaupt entwickelt. Digitaler Wandel ist ohne Cybersicherheit nicht möglich.“

Computer-Sondereinsatzkommando

Und weil nicht nur der Bürger, sondern auch Unternehmen und Behörden zahlreichen Bedrohungen aus dem Cyber-Raum ausgesetzt sind, hat das Land Niedersachsen jüngst das N-CERT ins Leben gerufen, eine Art Computer-Sondereinsatzkommando (CERT steht für Computer-Emergency-Response Team). Das Niedersachen-CERT oder N-CERT besteht aus einer Gruppe von Experten, die ständig die aktuelle Sicherheitslage der niedersächsischen Landesverwaltung überwacht. Im Krisenfall stellt es dem Krisenstab der Landesregierung ein IT-Lagebild zur Verfügung und berät diesen zu Fragen der Informationssicherheit. Zudem arbeitet es im ständigen direkten Kontakt mit dem Wirtschaftsschutz im Verfassungsschutz sowie dem LKA (Zentrale Ansprechstelle Cybercrime) zusammen. Es ist auch Informationsschnittstelle zu anderen Bundesländern und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. In den nächsten Schritten soll das N-CERT weiter aus- und aufgebaut werden und sich noch stärker als zentrale Kommunikationsdrehscheibe für den Infoaustausch über Sicherheitsvorkommnisse innerhalb der Landesverwaltung und auch in Richtung der niedersächsischen Kommunen etablieren. Auch zu N-CERT gibt’s Infos auf der Security Expo am 17. Oktober. Der Eintritt für die Veranstaltung ist kostenlos. Anmeldung unter www.mi.niedersachsen.de. (RT)

Spektakuläre Live-Show: Hacking unter Polizeischutz!
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