Sie scheint aus dem öffentlichen Raum verbannt, die Maske, in jeder denkbaren Form. Erst gepriesen, dann als untauglich lächerlich gemacht, dann schließlich doch als wirksamster Schutz neben der Schutzimpfung in den Himmel gehoben. Und nun wird sie eigentlich nur noch dort genutzt, wo sie immer schon Standard war, wie etwa beim Zahnarzt und auf der Intensivstation. Ach ja, unsere japanischen Gäste, sie haben schon vor Corona gewusst, wie man sich vor fremden Viren schützt, unser abschätziges Lächeln darüber ist auch verschwunden. Stattdessen freuen wir uns, endlich wieder in fröhliche offene Gesichter schauen zu dürfen, aber auch, betrübte Mienen von Weitem erkennen zu können. Und betrübte Mienen gibt es leider viele, und das mit vielfältigem Grund. Corona und Inflation, Klimadesaster und Energiepreise, Bauzinsanstieg und letztendlich ein unbeschreiblich grausamer Krieg mitten in Europa. Als ob das nicht reiche, setzen Gewerkschaften noch einen drauf und rufen genau zu Ferienbeginn einen 24-stündigen Warnstreik für die wichtigsten Verkehrsmittel aus. Deutschland steht still. Vielen Dank. Streiks kommen nie zur „passenden Zeit“, aber diesmal ist es einer, der Wut in der Gesellschaft anfacht. Wut, damit ist keinem gedient, das ist kein guter Gemütszustand. Wo bitte bleibt die Verhältnismäßigkeit der Mittel? Wo bleibt das Gespräch?

Apropos Gespräch: Genau das vermissten aktuell auch die Akteure des Lüneburger Citymanagements (LCM), hier in Bezug auf die Spitzen der Hansestadt Lüneburg. In der aktuellen Jahreshauptversammlung des LCM kamen die Sorgen der viel- und hochgelobten „Inhabergeführten kleinen Läden“, die das Flair der Hansestadt ausmachen und trotz Leerständen bei den Filialisten für Leben in der City sorgen, zur Sprache. Nur zu einem Dialog reichte es bei diesem Termin allerdings nicht, denn dazu gehören ja immer zwei. Lüneburgs Verwaltungsspitze fehlte. Sie hätte übrigens hier ein eindrucksvolles Bild von der Geschlossenheit und Handlungsbereitschaft des Lüneburgischen Handels mitnehmen können. Also, liebe Hansestädter, sucht das Gespräch, findet Wege, um nicht nur die Stadt, sondern die Region insgesamt attraktiv zu halten, sie liebens- und lebenswert für alle, die hier leben und arbeiten, zu gestalten. Viel über das, was die Region zu leis-ten imstande ist, wirtschaftlich und kulturell (und sportlich, also Gratulation an AEC und SVG), findet Ihr in diesem Magazin, wir haben die interessantesten Dinge und Themen und Termine für Euch zusammengestellt – viel Spaß beim Lesen und Genießen. In diesem Sinne wünschen wir Euch einen schönen Start in den April. Er macht, was er will.

Eure stadtlichter

 

Maske, welche Maske?
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