editorial

Die gute Nachricht vorweg: Das Warten auf das Verschwinden des unsäglichen Donald Trump aus dem mächtigsten Amt der Welt hatte am 20. Januar tatsächlich ein Ende – die Welt kann aufatmen, und sie tut es auch, lautstark. Ansonsten nimmt das Warten seit Ausbruch der Pandemie vor einem Jahr kein Ende, das Warten auf die Masken, deren Wirksamkeit zunächst ins Lächerliche gezogen wurde, das Warten auf die Corona-App, auf wirksame Medikamente, auf Schnelltests. Das Warten auf Lockerungen, dann das bange Warten auf die Weihnachts-Feierfolgen, den erneuten Lockdown, auf die zugesagten wirtschaftlichen Hilfen, auf das Ende der verordneten kulturfreien Zeit, auf den Einzug des digitalen Zeitalters in die Schulen. Dann das Warten auf einen seriösen Impfstoff, nach dessen unerwartet schneller Entwicklung und Zulassung das Warten auf die Impfung. Dann eine unerwartet abenteuerliche Vielfalt von Argumenten, warum wir auf den Impfstoff – es war die Rede von problemlosen Millionen und Abermillionen Impfdosen – warten müssen. Warten. Warten. Die Impfzentren sind da, Impfwillige auch, Tausende Freiwilliger stehen bereit – aber der Impfstoff nicht. Auch auf eine differenzierte Betrachtungsweise des Pandemie-Phänomens warten wir sehnlichst, die imaginäre Grenze der Inzidenz von 50 ist nur ein einzelner Faktor unter vielen: Sie ignoriert die Strukturen der Städte und Regionen völlig. Denn fest steht, dass etwa 90 Prozent der Menschen, die mit oder an Corona sterben, über 70 Jahre alt sind – der Lockdown aber keine gezielte Antwort darauf ist, sondern ein Rundumschlag, der die Gesellschaft seit vielen Wochen nahezu komplett lahmlegt. Wenn unsere Gesellschaft nicht irreversiblen Schaden nehmen soll, müssen wir uns schleunigst aus dem Panik-Modus, der das Leben alle paar Wochen runter und wieder rauf fährt, befreien. Die Wirtschaft, die Bildung, die Kultur, gehören zum (Über-) Leben dazu. Apropos Leben und Überleben, hier ein paar Splitter aus dem Bereich Veranstaltungen: Für die „Arena Lüneburger Land“ hat das heimische Unternehmen Campus Management GmbH den Zuschlag als Betreiber erhalten, sich gegen ein Sylter Unternehmen durchgesetzt. Damit fällt eine Experimentierphase bei den Events flach, denn Campus weiß nach vielen Jahren als Veranstalter, wie die Region Lüneburg tickt. Ende des Jahres soll Eröffnung sein, die LüneHünen sind guter Dinge, dass sie ihre neue Saison pünktlich dort starten können. Der Gastrobereich der Arena wird separat ausgeschrieben – auch darum will sich Campus bewerben. In diesem Sinne warten wir mit Euch auf ein baldiges Wiederauferstehen der Vielfalt Lüneburger Lebens, in Schule und Hochschule, in Betrieben und Geschäften, in den Kneipen, in Kino, Theater, Kirchen, Vereinen.

Eure stadtlichter

Das große Warten…
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